Ein Straflager für Angehörige der Volksgruppe der Uiguren: Heute nutzt Staatschef Xi Jingping das System der Straflager in einem seit den Kampagnen von Mao ungekannten Ausmaß.
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Ein Straflager für Angehörige der Volksgruppe der Uiguren: Heute nutzt Staatschef Xi Jingping das System der Straflager in einem seit den Kampagnen von Mao ungekannten Ausmaß.

In der Nacht vom 3. auf den 4. Juni 1989 eröffnete das Militär das Feuer auf die demonstrierenden Studenten auf dem Tianan'men-Platz in Peking. Es folgten Exekutionen in zahlreichen Städten in ganz China.

Auf Wandzeitungen, den ?Dazibao?, berichten ehemalige Gefangene in den Straflagern erstmals öffentlich von ihren Gewalterfahrungen.

Der Machtwechsel in Peking weckt 2012 bei vielen Hoffnungen auf den Anbruch einer neuen Ära. Doch auch unter dem neuen Staatschef herrschen Zensur und Restriktionen vor, ethnische und religiöse Minderheiten werden verfolgt und in die Straflager gebracht.

Anhänger der spirituellen Bewegung Falun Gong im Frauenlager Masanjia

1,4 Milliarden Menschen werden in China dauerhaft überwacht.

Neben der Videoüberwachung stellen die Straflager die absolute Kontrolle über die Bevölkerung sicher.
Übersicht
Nach Maos Tod begann eine Zeit der Unruhe. Das Laogai - Chinas brutales System von Zwangsarbeits- und Umerziehungslagern - änderte zwar seinen Namen, doch Internierungs- und Foltermethoden bestehen bis heute fort. Die neuen Machthaber hatten selbst zuvor Repressionen erlebt. Was also sollten sie mit dem System tun, das Mao ihnen hinterlassen hatte?
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Unter der Herrschaft Deng Xiaopings verwandelten sich die Lager in Unternehmen: Die Lagerleiter fungierten als Arbeitgeber, die das System profitabel gestalten mussten. Das Laogai wurde zu einem zentralen Instrument der chinesischen Wirtschaft. Die Erlöse aus den Lagern trugen zur Aufrechterhaltung des brutalen Unterdrückungssystems bei. Gleichzeitig warb die Regierung um Investitionen internationaler Konzerne. Das Ergebnis: Die Lager erwirtschafteten Gewinne und konnten ihre Produkte auf dem Weltmarkt anbieten.Deng Xiaoping führte Reformen durch, mit denen die Kontrolle der Partei über die Gesellschaft gelockert wurde. In den späten 1970er
Jahren wagten es die Chinesinnen und
Chinesen schließlich, mehr Demokratie zu verlangen. Sie plakatierten ihre Forderungen an die „Mauer der Demokratie“ im Zentrum Pekings. In den 1980er Jahren ließ die Regierung pragmatisch bestimmte Reformen zu, griff aber immer dann ein, wenn sie den Machtanspruch der Kommunistischen Partei bedroht sah. Die Unterdrückung gipfelte in der blutigen Niederschlagung der Demokratiebewegung auf dem Tiananmen-Platz am 4. Juni 1989.Xi Jinpings Machtübernahme im Jahr 2012 war mit neuen Hoffnungen verbunden, denn als ehemaliges Opfer der Kulturrevolution erwartete das Volk von ihm Reformen. Doch der neue
Anführer duldete keinerlei Kritik, auch nicht im Internet. Er schickte andere Gruppen ins Laogai: ethnische oder religiöse Minderheiten, Vertreter der Zivilgesellschaft. Das System wurde um Gefängnisse für illegal beschäftige Arbeiternehmer und politische Dissidenten erweitert.Für die Überwachung der 1,4 Milliarden Chinesen kommen jetzt modernste Technologien zum Einsatz. Die Deportation droht nun jedem, zu jeder Zeit und an jedem Ort. Das Laogai bildet den Kern von Xi Jinpings Macht und erklärt den beherrschenden Einfluss, den Xi und die Kommunistische Partei über das Land ausüben.
Hinweis
Synchronfassung
Personen
Top-Spielfilm am 17.06.
Spielfilm
Der mürrische Viehbaron George Washington McLintock herrscht mit eiserner Hand über einen Landstrich im Südwesten der USA. Immer wieder muss er zwischen neu ankommenden Siedlern und den alteingesessenen Comanchen vermitteln. Als wäre das nicht genug, taucht McLintocks von ihm getrennt lebende Ehefrau Katherine auf, um die Scheidung durchzusetzen und die gemeinsame, fast erwachsene Tochter...
McLintock - Ein liebenswertes Raubein